DoPo 27.04.2017: "Wir stehen für unser Europa zusammen ein!"

Interview mit Peter Ruhenstroth-Bauer und Carolina Tobo über den "Pulse of Europe" in Bonn


Carolina Tobo und Peter Ruhenstroth-Bauer

Der "Pulse of Europe" ist eine Initiative, die sich vor Ort in ganz Deutschland gegründet hat und lautstark für ein friedliches und vereintes Europa auf die Straße geht - als Antwort auf wachsende Europaskepsis und den Auftrieb populistischer Kräfte. In Bonn sind zwei der Initator*innen Mitglied der SPD: Peter Ruhenstroth-Bauer und Carolina Tobo erläutern im DoPo-Interview die Hintergründe der Initiative - der Beweggrund für das Entstehen, die Ziele und wie es in Bonn weitergeht. Weitere Infos zur Initiative findet Ihr auch unter http://pulseofeurope.eu/

 

DoPo: Pulse of Europe-Initiativen haben sich in den letzten Wochen und Monaten überall in Deutschland gegründet. Wie ist es konkret in Bonn dazu gekommen und was habt Ihr beiden persönlich dafür getan?

 

Peter Ruhenstroth-Bauer und Carolina Tobo: Wir haben uns nicht in Bonn, sondern in Berlin getroffen. Dort waren zunächst 350 Menschen auf dem Gendarmenmarkt, eine Woche später gut 1.500 und schließlich waren es um die 3.500 Menschen, die Woche für Woche ein starkes Signal für ein vereintes und friedliches Europa ausgesandt haben. Wir haben uns das angesehen, die tolle Stimmung erlebt und uns gleichzeitig gefragt: Warum gibt es diese überparteiliche Bürgerbewegung nicht auch bei uns in Bonn? So haben wir Unterstützer*innen gesucht und auch gefunden - zum Beispiel Martin Schilling, der uns mit seiner Agentur "Kreativ-Konzept" hilfreich zur Seite steht. Als wir dann die erste Kundgebung anmelden wollten, hörten wir vom Frankfurter Organisationsbüro, dass auch eine andere Gruppe aus Wachtberg am Start ist. Wir haben uns kurzerhand zu einem starken Team zusammengetan. Das Besondere daran: Der eine, Stefan Hahn, hat sich in der CDU um die OB-Kandidatur beworben. Der andere, Peter, war SPD-Kandidat. Überparteilicher geht’s nicht!

 

 

DoPo: Welche Gedanken stehen hinter "Pulse of Europe"? Welche Botschaft wollt Ihr vermitteln und wie?

 

Peter und Carolina: Die #pulseofeurope-Bewegung hat sich selbst 10 Grundsätze gegeben, die wir auch jeden Sonntag auf dem Markt verlesen. (http://pulseofeurope.eu/doe-10-grundthesen-des-pulse-of-europe/) In erster Linie wird betont, dass die Zukunft Europas als Friedensprojekt auf dem Spiel steht und es nun die Verantwortung jedes Einzelnen ist, aktiv zu werden. Das offene und lautstarke Bekenntnis für ein friedliches und vereintes Europa sowie zu seinen Werten erfolgt dabei keineswegs in blinder Naivität, sondern mit kritisch-konstruktivem Geist. Wir wollen die Straße nicht den „Nein"-Sagern, Nationalist*innen oder Mauern und Zäune bauenden Politiker*innen überlassen. Deshalb unser Eintreten für Europa vor den Wahlen bei unseren Nachbar*innen in den Niederlanden und Frankreich. Aber auch am 14.Mai zu den NRW-Wahlen. Wir wollen für eine hohe Wahlbeteiligung, Stimmen für die demokratischen Parteien und eine Europa zugewandte Politik werben.

 

DoPo: Wie geht es weiter mit "Pulse of Europe"? Was ist in der nächsten Zeit noch geplant?

 

Peter und Carolina: Wir sind eine Bürgerbewegung, die überparteilich ist. So wird jetzt breit diskutiert, wie es weitergehen soll. Eine Reihe von uns aus dem Bonner #pulse-Team ist schon politisch aktiv. Für andere ist es die erste Erfahrung. Wir haben deutlich gespürt, dass hier etwas gelungen ist, was die Parteien in der Vergangenheit vielleicht versäumt haben: einen neuen, weil empathischen und emotionalen Zugang zu Europa zu erschließen. Viele Menschen kommen nach der Kundgebung zu uns und bedanken sich. Sie hätten schon lange erhofft, dass Europa wieder ans Herz geht. Was so ein wenig naiv klingt, ist in Wahrheit, so meinen wir, ein Auftrag an die demokratischen Parteien. Europa muss wieder neu erschlossen werden. Dazu gehört eine kritische Begleitung, dazu gehört Information und auch Engagement. Wenn dann noch das Gefühl „Wir stehen für unser Europa zusammen ein“ dazukommt, ist das der Schritt, den viele lange Zeit vermisst haben. Bis zum 14. Mai werden wir also noch auf dem Bonner Markt stehen - ob und wie es dann danach weitergeht, das diskutieren wir zur Zeit mit den #pulseofeurope-Vertreter*innen aus den mittlerweile 79 bundesdeutschen Städten. Über die Unterstützung vieler Genossinnen und Genossen würden wir uns natürlich weiterhin sehr freuen!

 

 

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