Tiemo Wölken: "Europaweite Standards und mehr Sicherheit für Patienten"

Veröffentlicht am 03.10.2018 in Europa

Gesundheitstechnologien sollen EU-weit bewertet werden

Ein einheitliches Bewertungssystem für Gesundheitstechnologien in der EU - dafür hat sich das Plenum des Europäischen Parlaments am Mittwoch, 3. Oktober 2018, mit großer Mehrheit ausgesprochen. Die EU-Mitgliedstaaten sollen demnach in der Nutzenbewertung von Arzneimitteln und Medizinprodukten im Gesundheitswesen (engl. HTA - health technology assessment) stärker zusammenarbeiten. Bei diesem Prozess wird konkret der Mehrwert von neuen Gesundheitstechnologien beurteilt. Hierzu zählen nicht nur Medikamente, Medizinprodukte und Diagnosewerkzeuge, sondern auch chirurgische Eingriffe sowie Maßnahmen zur Prävention, Diagnose oder Behandlung von Krankheiten.

„Die Bürgerinnen und Bürger in der EU müssen sich darauf verlassen können, dass der neu auf den Markt gebrachte Blutdrucksenker oder das Hüftgelenk der nächsten Generation wirklich höchsten Standards genügen – und zwar in Frankreich genauso wie in den Niederlanden oder Spanien", so Tiemo Wölken, SPD-Europaabgeordneter und gesundheitspolitischer Sprecher der SPD im Europäischen Parlament. "Als sozialdemokratische Fraktion haben wir uns für diese notwendige Regulierung und einen ausgewogenen Ausgleich aller beteiligten Akteure stark gemacht. Unser Fokus liegt hierbei auf den Patienten und Patientinnen, den Zugang zu Medikamenten, sowie auf der Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme."

„Derzeit ist nicht sichergestellt, dass neue Gesundheitstechnologien innerhalb der EU nach den gleichen Kriterien beurteilt werden. Das sollte aber der Fall sein. Ganz davon abgesehen, dass es viel Zeit und Geld kostet, wenn aufwändige Studien mehrfach durchgeführt werden müssen. Diese Zeit sollte in Forschung und Entwicklung eingesetzt werden“, erklärt Tiemo Wölken.

“Unser Ziel ist es, europaweite Standards und mehr Sicherheit für Patienten und Patientinnen zu schaffen. Ein Bewertungssystem liefert politischen Entscheidungsträgern objektive Informationen, damit diese eine sichere, wirkungsvolle, patientenorientierte und kosteneffiziente Gesundheitspolitik formulieren können“, führt Tiemo Wölken aus. „Mit der Vereinheitlichung auf europäischer Ebene minimieren wir das Risiko fragmentierter und verspäteter Therapiezugänge innerhalb der EU-Mitgliedstaaten und sichern einen besseren Zugang zu Medikamenten, medizinischen Produkten und Therapiemöglichkeiten, die einen wirklichen zusätzlichen Nutzen bringen. Ein gemeinsames Bewertungssystem wird dabei helfen, Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen zu verbessern."

Eine komplette Gesundheitstechnologiebewertung umfasst neben dem Zusatznutzen auch andere Bereiche, wie Kosten-Nutzen-Bewertung, Auswirkungen auf das Budget, ethische und rechtliche Gesichtspunkte, sowie auch Auswirkungen auf den Patienten und auf die Struktur des Gesundheitssystems. „Diese Bereiche werden auch weiterhin in nationaler Hand bleiben“, betont Tiemo Wölken.

 
 

 

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