RHEINBLICK - 3 Fragen 3 Antworten - Tolga Kaya

 

1. Bonn droht der Verkehrskollaps. Wie lösen Sie das Stau-Problem?

Die größten Staus entstehen zu den Hauptverkehrszeiten, wenn der Pendlerverkehr beginnt. Deshalb muss man auch genau an dieser Stelle ansetzen. Aus diesem Grund startete der ACE Auto Club Europa e.V. im Jahr 2015 das Projekt „Gute Wege zur guten Arbeit“, mit dem Ziel der effizienten und nachhaltigen Gestaltung der Arbeits- und Dienstwege von Beschäftigten. Dabei wirbt der ACE beispielsweise für die Bildung von Fahrgemeinschaften, die Nutzung des ÖPNV oder auch für Fahrräder und E-Bikes. „Gute Wege“ bietet neben Informationen für betriebliche Akteure und Beschäftigte unter anderem auch Schulungen, Workshops, Leitfäden und organisiert Aktionstage in Betrieben. Besonders im Fokus des Projekts „Gute Wege zur guten Arbeit“ liegen neu Hinzugezogene, die ihren Weg zur Arbeit erst noch finden müssen.
Interessierte Bürger, Betriebsräte oder auch Geschäftsführer können sich jederzeit telefonisch 0175 83 90 931 oder per Mail tolga.kaya@ace.de an mich wenden.
Aber alleine das Werben für alternative Verkehrsmittel ist nicht genug. Es muss auch vor Ort eine funktionierende Infrastruktur gegeben sein. Dabei muss nicht nur der innerstädtische ÖPNV in Bonn verbessert werden, sondern auch der Bahn-Verkehr für Pendler nach Köln. Engere Taktungen, Verbesserung des Informationsangebotes, niedrigere Preise und eine höhere Zuverlässigkeit machen den Nahverkehr attraktiver und entlasten die Straßen.
Der Verkehr in Bonn wird gerade durch viele Bauarbeiten geprägt. Die Sperrung wichtiger Straßen, die Arbeiten am Hauptbahnhof, aber auch die Baustellen an den Autobahnen, beeinträchtigen den Verkehr erheblich. Zur Vermeidung eines Verkehrskollapses, ist es dringend notwendig, die Baustellen intelligenter zu koordinieren.


 
2. Gerade in der Großstadt ist das Teilnehmen am Straßenverkehr mitunter gefährlich. Was sind Ihre Ideen zur Unfallvermeidung?

Im Jahr 2015 führten die ehrenamtlichen ACE-Funktionäre bundesweit Zählaktionen zum Thema „Park dein Handy, wenn Du fährst!“ durch - auch hier in Bonn und an weiteren 105 Standorten in NRW. Die Ergebnisse fielen vielerorts erschreckend aus. Wir stellten fest, dass viele Autofahrer während der Fahrt ihre Mobiltelefone nutzen und nicht mitbekommen, was um sie herum passiert. Auch viele Verkehrsunfälle, deren Ursache zuerst nicht klar zu sein scheint, lassen sich nach Auswertung der Handydaten auf die Nutzung des Gerätes während der Fahrt zurückführen. Darum fordern wir verstärkt Polizeikontrollen zum Thema „Smartphone am Steuer“.
Aber nicht nur Autofahrer sind durch Mobiltelefone abgelenkt, sondern auch Fußgänger. Viele Verkehrsteilnehmer sind heutzutage mit dem Blick auf dem Smartphone und Kopfhörern im Ohr unterwegs und können den Verkehr um sie herum nicht wahrnehmen. Deshalb werden sich die ACE-Kreise dieses Jahr diesem Thema annehmen. Mit Zählaktionen, Infoständen und Pressemitteilungen werden wir die Bürger auf dieses Thema aufmerksam machen.
Eine weitere Verkehrssicherheitsmaßnahme, die oft heftig kontrovers diskutiert wird, ist die Reduktion der Geschwindigkeit in den Innenstädten. Der ACE Auto Club Europa ist gegen ein generelles innerstädtisches Tempolimit von 30 Stundenkilometern. Jedoch gibt es in vielen Kommunen Verkehrsbereiche, in denen eine Senkung der Geschwindigkeitsbegrenzung durchaus sinnvoll sein kann. Hier sollten die Kommunen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort entsprechende Maßnahmen festlegen.
Wichtig für die Verkehrssicherheit ist und bleibt jedoch vor allem die Verkehrserziehung. Kinder müssen schon in frühen Jahren lernen, sich im Straßenverkehr richtig zu verhalten. Werden die Kinder von ihren Eltern zum Schultor gefahren, abgeholt und nachmittags wieder zu ihren Vereinen gefahren, sammeln sie nicht die notwendigen Erfahrungen, die für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr notwendig sind. Auch die Vorbildwirkung der Eltern, Großeltern und anderer Erwachsenen spielt hier eine große Rolle.
Doch nicht nur Kinder, sondern auch SeniorInnen sind stark gefährdet. Die durch E-Bikes und Pedelecs gesteigerte neu gewonnene Mobilität stellt für viele ein hohes Risiko dar. Aber auch veränderte Verkehrsregeln, von denen man vielleicht noch nichts gehört hat, neue Technik im Fahrzeug, die beherrscht werden will oder Elektroautos, die man im Straßenverkehr kaum noch hört, wenn sie sich nähern, sind nicht ungefährlich. Der ACE bietet gerade für Seniorinnen und Senioren spezielle Fahrsicherheitstrainings an. Diese finden Sie auf unsrer Homepage hier

 

3. Die Feinstaubbelastung in Bonn ist immanent. Wie bekommen wir diese aus Ihrer Sicht in den Griff?

Für die Senkung der Feinstaubbelastung, gelten ähnliche Punkte, wie auch für die Stauvermeidung. Kurz gesagt: Individualverkehr senken, ÖPNV und Radverkehr stärken.
Ein großer Teil der Feinstaubbelastung im Straßenverkehr entsteht nicht nur durch die Abgase, sondern vor allem durch Brems- und Reifenabrieb und durch die Aufwirbelungen. Da sich der Individualverkehr jedoch nicht komplett vermeiden lassen wird, spielen Elektrofahrzeuge – trotz des Reifenabriebes- eine wichtige Rolle bei der Senkung der Feinstaubbelastung. Für die Förderung von Elektrofahrzeugen reichen aber alleine die finanziellen Kaufanreize des Bundes nicht aus. Seit dem Inkrafttreten des Elektromobilitätsgesetzes im Frühjahr 2015 können auch Städte wie Bonn Sonderprivilegien für Elektrofahrzeuge einführen. Ermöglicht werden zum Beispiel die Nutzung von Busspuren, das Gewähren von speziellen Zufahrtsrechten und kostengünstige Park- und Halteregelungen. Die Umsetzung liegt in der Hand der Stadt Bonn.
Aber auch jede Fahrerin und jeder Fahrer kann selbst ein wenig zur Senkung der Feinstaubbelastung beitragen. Wer mit einer dem Verkehr angepassten Geschwindigkeit fährt und vorausschauend unterwegs ist, kann unnötige Brems- und Beschleunigungsmanöver vermeiden.

 

Biografische Angaben:

1987 in Kirchheim unter Teck in BaWü geboren, und bis 2015 fast durchgehend in Esslingen gewohnt, bin dort auch auf die Grundschule und später aufs Theodor-Heuss-Gymnasium gegangen, 2005 Abitur. In Esslingen war ich stark in der SPD, vor allem bei den Jusos engagiert, 2 Jahre lang auch als Kreisvorsitzender der Jusos Esslingen.
2013 habe ich meinen Abschluss in Volkswirtschaftslehre (Bachelor) an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen gemacht.
2015 fing ich beim ACE Auto Club Europa e.V. als Regionalbeauftragter im Club-Service an und zog erst einmal für 4 Monate nach Dortmund und wurde dort von meinem Kollegen in die Arbeit eingeführt. Seit Dezember 2015 bin ich nun als Regionalbeauftragter in NRW für das Rheinland zuständig. Hier betreue ich hauptsächlich die ehrenamtliche Arbeit der ACE-Kreise und des ACE-Regionalvorstandes in NRW, bin der Ansprechpartner vor Ort für die DGB-Gewerkschaften, Betriebsräte, Vertrauenskörper und Parteien auf kommunaler und Landes-Ebene.

 

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